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Corona 2020 – Die wahre Krise

Text veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Thomas Weiss, am 5. April 2020.

Die wahre Krise – Teil 1 – 14.03.2020, 9h25

Covid-19 hat eine Situation geschaffen, die den allermeisten Menschen neu ist. Quarantäne, Ausgangssperren, geschlossene Läden, Panikkäufe und eingestellter Schulbetrieb erzeugen eine Stimmung, die von Staunen, Angst, Neugier und Verstörung geprägt ist.

Auch wenn die Mortalitätsrate nicht allzu hoch ist, zwingen Aspekte wie die recht lange Inkubationszeit oder die Ansteckungsrate doch zu äußerster Vorsicht und zu radikalen Maßnahmen. Ob all die Vorkehrungen zu einem völligen Stopp der Krankheit führen werden, bleibt abzuwarten. Hoffen wir das Beste.

Die drastischen Maßnahmen haben wahrscheinlich ihre Berechtigung, und viele Menschen fragen sich – vielleicht zurecht -, warum diese erst so spät eingeleitet wurden. Manche fordern sogar, die Maßnahmen noch zu verschärfen. Doch was ist, wenn man glaubt, die Krankheit besiegt zu haben und es bleiben aber ein paar Fälle unerkannt, die dann wieder für einen erneuten Ausbruch sorgen. Wäre es nicht besser, die Krankheit ausbrechen zu lassen, damit am Ende möglicherweise eine Herdenimmunität entsteht? Ich weiß es nicht. Gewiss, jeder einzelne Mensch, der an der Krankheit stirbt, ist ein tragischer Fall. Aber bleiben wir mal realistisch.

Nicht zuletzt aufgrund unseres Wirtschaftens stirbt alle paar Sekunden irgendwo auf der Welt ein Kind an Hunger.

Durch Sanktionen, Raubbau, Landraub, Spekulationen, Strafzölle, Schaffung von Billigstproduktion, Aufhebung von Schutzzöllen, Umweltzerstörung, Ressourcenraub und Verschwendung, Waffenverkäufe, illegale Kriegseinsätze, logistische Unterstützung von Drohneneinsätzen usw. verüben Wirtschaftstreibende und ihre Handlanger in der Politik eine strukturelle Gewalt, die nur harmlos erscheint, weil sie uns vielfach verborgen bleibt. Durch diese Mechanismen leiden auf unserem Globus unglaublich viele Menschen und werden täglich Milliarden Tiere massakriert. An dieser Stelle kommen wir nun zur wahren Krise, welche auch die Ursache für die derzeitige Corona-Krise ist.

Die großen Seuchen der letzten Jahrzehnte hatten allesamt mit der Massentierhaltung zu tun, sofern sie nicht irgendwelchen militärischen Labors entstammten, was aber vorerst Spekulation bleibt. Ist nicht hier die Ursache, ist nicht hier der wahre Schuldige auszumachen? In Gesellschaften, in denen Menschen mit krank machender Nahrung überschwemmt und Tiere wie Sachen behandelt werden, ist es kein Wunder, wenn Krisen wie die derzeitige entstehen.
Muss ein unter marktradikalen Prämissen geführter Globalismus nicht früher oder später zwangsläufig zu Krisen aller Art führen? Muss ein System, das auf Wachstum, Wettberb und Profitgeilheit basiert und wenige Gewinner generiert, während es einen scheinbar freien Markt und wirtschaftliche Freiheit suggeriert, nicht zwangsläufig scheitern und dabei Chaos und Zerstörung produzieren?

Die wahre Krise steht hinter der derzeitigen Corona-Welle. Sie ist die Krise der Falschdeutung menschlicher Bestimmung und des Wertes von Leben. Sie entsteht aus negativen menschlichen Eigenschaften und führt zur Pervertierung natürlicher und sinnvoller Werte.

In einem geopolitischen Milieu, das von Handelskriegen und beinharten strategischen wie wirtschaftlichen Interessen bestimmt ist, kann Covid-19 nur der Vorbote einer weit größeren Krise sein. Wir sehen jetzt bereits enorme Einbrüche der weltweiten Wirtschaft. Anders als 2008 sind es diesmal keine zockenden Banken, die die Wirtschaft bedrohen, sondern es ist die stagnierende Wirtschaft selbst, welche die Finanzmärkte massiv schwächt. Wir erleben exponentielle Kurseinbrüche und Aktienverkäufe an den Finanzmärkten. Wenn einzelne Betriebe schließen, wird der Zulieferungsfluss unterbrochen, was eine Kettenreaktion auslösen kann. Der Seehandel, aber auch die Luftfahrt kommen streckenweise zum Erliegen und die Notenbanken scheitern an ihren verzweifelten Versuchen, rettende Maßnahmen einzuleiten.

Wie soll das alles nun weiter gehen? Wir befinden uns momentan in einem Dilemma. Halten wir die schützenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit weiter aufrecht, wird die Wirtschaft zusammen brechen. Massenarbeitslosigkeit und Verarmung könnten die Folge sein. Lassen wir die Maßnahmen fallen, wird sich die Wirtschaft wahrscheinlich erholen, die Krankheit wird sich aber weiter ausbreiten. Was also tun?

Ist ein globaler wirtschaftlicher Zusammenbruch nicht längst überfällig?

Weiter wertloses Geld in die Ökonomie pumpen? Die Schuldensumme ins Astronomische treiben? Wer wird die Zinsen bezahlen? Ist ein Zusammenbruch nicht längst überfällig? Aber wie würde ein solcher konkret aussehen und was käme danach? Neoliberalismus 2.0? Schieben wir die Probleme einfach wieder auf, bis uns irgendwann der wirkliche Supervirus alle dahin rafft oder der Einsatz nuklearer Waffen uns alle pulverisiert? Die Bedrohung ist real, wie etwa die kranken Fantasien von US-General Tod Wolters oder der Strategen George Friedman und Elbridge A. Colby deutlich zeigen.

Die derzeitige Krise bewirkt vor allem eines:
Die gesteigerte Umverteilung von Kapital an wenige Gewinner. (vgl. Dr. Markus Krall)
Somit ist es eine neoliberale Krise, eine, die es wahrscheinlich niemals gegeben hätte, wenn die Indoktrinierung der Menschen nicht so gut funktionieren würde. Man kann die Krise aber auch als Chance sehen. Als Chance, dem Wahnsinn des marktradikalen Diktates zu entsagen und gleichzeitig etwas Neues zu schaffen:
Eine Gesellschaft, die auf einer nicht ständig wachsen müssenden, nicht profitorientierten Wirtschaft, die die Umwelt schont und für das Wohl der Menschen und der Tiere steht, basiert.

All das ist leicht möglich. Wir müssen diesen Schritt nur gehen.

Alles Gute!

Die wahre Krise – Teil 2 – 19.03.2020, 10h44

“Da ist was faul im Staate Dänemark!”, heißt es bei Shakespeares Hamlet.
Und tatsächlich, es ist gewaltig was faul, nicht nur in Dänemark, wo jetzt per Gesetz ermöglicht wurde, Menschen jederzeit zu einer Untersuchung, einer Behandlung und einer Impfung zwingen zu können. Totalitarismus oder Vorsichtsmaßnahme? Aber alles schön der Reihe nach.

Nach neuesten Erkenntnissen des Robert Koch Institutes dürfte die Mortalitätsrate von Covid-19 wesentlich geringer sein als bisher angenommen. Einer der Gründe dafür liegt in der Tatsache, dass – so das Robert Koch Institut – vier von fünf Infizierten kaum oder gar keine Symptome ausbilden. Das bedeutet, dass zwar die Zahl der Infizierten viel höher, die Sterblichkeitsrate zugleich aber viel niedriger sein muss. Dazu kommen immer mehr Stimmen, die behaupten, dass Corona-Viren auch in der Vergangenheit immer wieder in Begleitung zu anderen Erregern, etwa für Lungenentzündung verantwortliche Bakterien, auftraten. Nur wurde nie jemand darauf getestet. Umgekehrt werden jetzt die Opfer, die angeblich wegen Sars-CoV-2 krank werden, nicht auf etwaige Bakterien getestet. Woran sterben die Leute wirklich? Man weiß es nicht, weil nicht umfassend getestet wird. Aber ich möchte mich nicht in dieser Thematik verlieren, zu groß ist die Gefahr, dass eine tatsächlich gefährliche Epidemie unterschätzt wird.

Ich möchte, wie im ersten Teil, auf die Auswirkungen der Krise fokussieren.

Wie rührend sich doch plötzlich all unsere Politiker um uns kümmern. So hat etwa der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz 38 Milliarden Euro locker gemacht, um der Krise angemessen begegnen zu können. Was mit dem Geld am Ende passieren wird und wie es entstanden ist, bleibt unklar. Mit so viel Geld könnte man übrigens auch den Welthunger bekämpfen. Kann man, muss man aber nicht. Bei all der Fürsorge stößt mir aber doch etwas bitter auf.

Wo ist das Mitgefühl unserer Politiker, wenn beispielsweise millionen Afrikaner durch Freihandels-abkommen wie EPA oder Bankenspekulationen ausgebeutet werden?
Warum bringen die Medien keine Sonderberichte über Waffenverkäufe und illegalen Kriegseinsätze unserer werteschwangeren, ach so demokratischen Staaten?
Warum wird nicht regulierend in den Markt eingegriffen, wenn sich bereits Kinder direkt in Richtung Diabetes fressen?
Wo ist ihre Empathie, wenn Tierarten für immer verschwinden und Küken geschreddert werden?
Was wird getan gegen Krankenhauskeime, falsche Behandlungen, Engpässe in der Gesundheitsversorgung usw.?

Gar nichts wird getan. Wer möchte es sich schon mit seinen Geldgebern und Gönnern verscherzen.

Kramp-Karrenbauer und Merkel träumen offen von einem deutschen Flugzeugträger, während für das Gesundheitssystem nur wenig Geld da ist. Hier sieht man deutlich, wo die Reise hingeht: In eine zunehmende Militarisierung, in zunehmende Überwachung der Bürger, zu Einschränkung von Bürgerrechten und in eine weitere Umverteilung von Kapital. Oder kurz: In die Festigung marktradikaler Überwachungsstaaten.

Nicht das Virus ist das große Problem unserer Zeit, sondern ein durch und durch perverses System, das den Ausbruch von Krankheiten überhaupt erst möglich macht.

“Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut!”, heißt es. Was aber, wenn die Wirtschaft krank ist? Werden dann auch wir krank? Es scheint so. Kann man vielleicht exponentielles Zinsen- und Wirtschaftswachstum mit dem ebenfalls exponentiellen Wachstum von Viren und Krebszellen vergleichen? Sars-CoV-2 ist entweder – wie so viele Viren vor ihm auch, durch die perverse Nutzung von Tieren entstanden, oder in einem militärischen Biowaffenlabor. Beide Möglichkeiten zeigen sehr deutlich, in welchen kranken Systemen wir leben.

Globalisten weltweit erklären uns, wie wichtig es sei, nicht nur den Globalismus voranzutreiben, sondern auch zu verstehen, dass globale Probleme globale Maßnahmen erforderten. Sie geben sich als Menschenfreunde. Letztendlich bedeutet Globalisierung nach marktradikalen Prämissen jedoch eines: Den Verlust kultureller Vielfalt zugunsten einer von elitären Markteliten diktierten Doktrin. Eine schöne neue Welt, in der der verarmte und desillusionierte Hochzuchtkonsument 12 Stunden am Tag arbeitet und das auch noch gut findet.

Abgesehen vom drohenden Wirtschaftskollaps, dessen Ausmaße noch gar nicht abgeschätzt werden können, sehe ich eine weitere große Gefahr auf uns zukommen. Nicht nur in China, auch bei uns werden nach und nach demokratische Strukturen abgebaut. So wird mal unbemerkt das Grundgesetz geändert, werden soeben mal Ausgangssperren verhängt und Menschen über ihr Telefon überwacht. Die WHO spricht genauso wie die EZB über die Notwendigkeit der Abschaffung von Bargeld, und bald wird es heißen, man müsse jetzt verstehen, dass jeder einen Chip eingepflanzt bekommen müsse, weil dieser doch schon so smart sei, eventuelle Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Dazu kommen noch eine beispiellose Zensurwelle und eine Zwangsimpfung der gesamten Bevölkerung. Bewacht wird all dies von der Polizei und vom Militär, während die Medien den Menschen suggerieren, dass jeder, der die Maßnahmen auch nur hinterfrage, ein gefährlicher Verschwörungstheoretiker und Feind der Demokratie sei.

Willkommen im Orwell’schen Überwachungsstaat!

Und wer meint, er habe ja nix zu verbergen, wird überrascht aufwachen, wenn einmal eine Regierung an der Macht ist, die ihm gar nicht gefällt. Sind die besagten Maßnahmen erst einmal installiert, gibt es kein Zurück mehr. Drohnen werden – wie bereits jetzt in Spanien – dem verängstigten Bürger sagen, was er zu tun hat. Bei Bedarf können diese Drohnen einem auch zielgenau das Gehirn raus pusten. Der Lissabon-Vertrag gibt dazu einige Freiheiten.

Was wir momentan erleben ist eine Gesellschaft, die – von Angst beherrscht und politisch lethargisch gemacht – alles annimmt und nichts mehr hinterfragt. Aber eben dies sollte man tun. Man sollte nach- und hinterfragen, immer, überall und in jeder Situation. Wir könnten längst in echten Demokratien leben, aber dies scheint nicht gewollt zu sein. Wir könnten schon längst eine Postwachstumsökonomie als Wirtschaftsform haben, ohne Tierausbeutung und ohne den Menschen rein in seinem Wert für die Ökonomie zu definieren. Statt Wachstum, Wettbewerb und Profitmacherei könnten wir Solidargenossenschaften betreiben, Gemeinwohlbilanzen erstellen, Subsistenz und Suffizienz leben und die Menschen gesund halten anstatt sie mit synthetischen Mitteln zu behandeln. Aber all das wäre schlecht fürs Wachstum und die Renditen und Dividenden gewisser Herrschaften.

Die kommende Finanz- und Wirtschaftskrise wird verheerende Auswirkungen haben. Danach werden sich die Politiker, die fast allesamt, und ziemlich egal welcher der großen Parteien sie angehören, nach neoliberalen Strukturen und Mechanismen arbeiten, als die Retter in der Not präsentieren. Neoliberalismus 2.0 wird anlaufen und der Wahnsinn wird weiter gehen. Wir erleben jetzt gerade mit, wie in schnellen Schritten totalitäre Strukturen aufgebaut werden. Dem sollten wir entschieden entgegentreten. Dazu müssen wir aber endlich lernen, Andersdenkenden zuzuhören. Wir brauchen einen sachlichen Dialog. Statt Symptombekämpfung müssen wir Ursachen erkennen und bei diesen ansetzen.

Nehmen wir Rücksicht auf immunschwache Menschen und schützen wir sie!
Stärken wir unser Immunsystem und seien wir für andere Menschen da!
Nehmen wir die Gefahr einer möglichen Pandemie ernst, hinterfragen wir diese aber auch!
Und passen wir auf, dass wir nach der Krise nicht im literarischen Jahr 1984 aufwachen!

Die wahre Krise – Teil 3 – 29.03.2020, 12h49

Die Ereignisse überschlagen sich. 24.000 Tote allein in Polen. Nein, bei den Opfern handelt es sich nicht um Menschen, sondern um Schweine. Aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in einem Betrieb, der Ferkel produziert, wurden auf einen Schlag 24.000 Ferkel getötet. Keine Hunde, keine Menschen, nur Schweine. Was dies nun mit der Corona-Krise zu tun hat? Darauf komme ich später zurück.

Ich werde im dritten Teil meiner Überlegungen zur aktuellen Krise vor allem drei kluge Köpfe zu Wort kommen lassen und deren Zitate kommentieren. Vom Soziologen, Menschenrechtler und ehemaligen UN-Sonderberichterstatter Jean Ziegler stammt folgendes Zitat:

“Der deutsche Faschismus brauchte sechs Jahre, um 56 Millionen Menschen umzubringen. Der Neoliberalismus schafft das locker in gut einem Jahr.”

Nun ist dieses Zitat nicht unumstritten. Ich wähle es trotzdem, um folgendes klar zu machen:

Die Politiker, die es geschafft haben, unsere Gesundheitssysteme kaputt zu sparen, zu privatisieren und wenigen Profiteuren damit saftige Gewinne zukommen zu lassen, werden momentan tatsächlich von vielen als kompetente Lenker in der Not gesehen. Diese Politiker, die für Altersarmut und Sozialabbau verantwortlich sind, sorgen sich plötzlich für das Wohl der alten Menschen in unserer Gesellschaft. Das allein ist schon ein starkes Stück und höchst sonderbar. Aber es geht noch weiter.

In den letzten Jahrzehnten wurde ein Krieg nach dem anderen mit Hilfe von Lügen, Geheimdienstoperationen und Inszenierungen gestartet. Die Folge davon: Unermessliches Leid und Millionen Tote. Viele dieser heute aufgedeckten Verbrechen galten zuvor als Verschwörungstheorie. Politiker aller Couleur lügen uns seit eh und je ins Hemd.
Medien und Politiker lügen allein schon deshalb, weil sie ein auf dem Kapitalismus basierendes, zu tiefst lebensfeindliches, marktradikales System als sinnvoll und alternativlos präsentieren. Wer dieses Bild nicht mit trägt muss mit Repressalien rechnen. Die Opfer, die das besagte System fordert, bleiben meist anonym. Wo aber bleibt der Aufschrei, der schon vor Jahrzehnten hätte erfolgen müssen? Jetzt auf einmal gibt man sich solidarisch, was ja grundsätzlich nicht schlecht ist, aber schwer geheuchelt.

Was Jean Ziegler immer wieder anspricht ist die nicht sofort sichtbare, die strukturelle Gewalt. Strafzölle, Sanktionen, Aufhebung von Schutzzöllen, Spekulationen auf Grundnahrungsmittel, illegale militärische Operationen, getarnt als “humanitäre Einsätze”, Landraub, Ressourcenraub, Konzernpolitik, Freihandelsabkommen wie EPA, illegale Waffenlieferungen, Einsatz von Uran-Munition usw. sorgen seit Jahrzehnten für das Leid und den Tod von zig Millionen Menschen. All dies war bislang weder den Verantwortlichen in der Politik und der Wirtschaft, noch den Massenmedien, eine Erklärung bzw. ein größerer Artikel wert. Desinformation, Medienmanipulation und Schönfärberei bestimmen den politischen Alltag.

Von dem bekannten und genialen Intellektuellen Noam Chomsky stammt folgendes Zitat:

“Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht, was wirklich geschieht. Und sie versteht nicht einmal, dass sie es nicht versteht.”

Ich finde es erschreckend, mit anzusehen, wie immer mehr Menschen sich in ihre eigene Filterblase zurückziehen. Die einen glauben rein gar nichts mehr, was in den Massenmedien gebracht wird, während die anderen diese vehement verteidigen und gleichzeitig alle kritischen Stimmen arrogant als “Verschwörungstheoretiker”, “Aluhüte” und “Geschwurbel” abtun. Zu diesen Dysphemismen gesellen sich neuerdings weitere. Die Medien helfen bei der Bekämpfung Andersdenkender und bieten kondensierte Begriffhülsen, bar jeder Sachlichkeit, an. So ist etwa von “Infodemie” und “Lebensgefährdern” die Rede. Letztere müssten erkannt und bestraft werden, heißt es. Schön und gut, aber werden in Zuge dessen jetzt auch die Politiker für ihre vorhin genannten Verbrechen gestraft? Wohl kaum.

Kein Mensch kann genau sagen, wie die volle Wahrheit rund um das Thema Corona aussieht. Dass jedoch manche Regierungen, Konzerne und Hedgefonds die Lage für sich nutzen, liegt auf der Hand. Noam Chomskys Zitat macht klar, dass es sehr viel mehr Zusammenhänge, Verstrickungen und Machenschaften gibt, als wir uns das überhaupt vorstellen können. Beweise hierfür sind etwa die vielen Verschwörungstheorien, die aufgedeckt wurden.

Und was spricht eigentlich dagegen, dass man die Krankheit ernst nimmt, sich an die Maßnahmen hält und trotzdem die Dinge hinterfragt?

Folgender Satz stammt von dem Schriftsteller Marcel Proust:

“Wie haben wir den Mut, in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten.”

Es ist erstaunlich, wie leicht sich Menschen manipulieren und lenken lassen. Angst, Gehorsam und Unterwerfung sind dabei wesentliche Elemente und Werkzeuge derjenigen, die Macht ausüben . Wir erleben gerade die Installation gewisser Kontroll- und Überwachungsstrukturen, die frappierend an die heilige Inquisition erinnern. Der Häretiker des Jahres 2020 ist der Kritiker, der Skeptiker, der “Lebensgefährder”. Er soll um jeden Preis mundtot gemacht werden. Das Denunziantentum hat Hochkonjunktur. Wie leicht es ist, verängstigten Menschen Befehle zu erteilen, die auch Gewalt an andere beinhalten, zeigt etwa das berühmte Milgram-Experiment.

Die wahre Krise ist nicht das Virus, jedenfalls nicht jenes, das den Namen Sars-CoV-2 trägt. Die wirkliche, weil weit größere Krise ist auch die ursächliche, die der kranken Systeme, welche uns als alternativlos beschrieben werden.

Eine wahre Krise ist zum Beispiel da, wenn der “Spiegel” in einem Nebenartikel emotionslos über den gewaltsamen Tod von 24.000 sozialen, fühlenden Lebewesen und von einem Betrieb, der “Ferkel produziert” schreibt.
Die wahre Krise ist dann da, wenn das System, welches seit Jahrzehnten unermessliches Leid und Zerstörung an Mensch, Tier und Natur verursacht, plötzlich in einer Sache, für die es selbst verantwortlich ist, eine emotionale Schiene fährt und Maßnahmen einläutet, die Millionen Arme und Arbeitslose generieren wird.

Solange Lebewesen produziert werden und ihnen einzig und allein der Wert einer Ware zugeordnet wird, kann die wahre Krise nicht gelöst werden.

Solange sich weiterhin alles einer Marktkonformität und den Regeln bestimmter Wirtschaftskreise unterzuordnen hat, wird es weiter bergab gehen. Lösen wir uns jetzt vom Wahnsinn einer Gesellschaft, die von den Prämissen Wachstum, Wettbewerb und Profitorientierung bestimmt wird! Nehmen wir die derzeitige Krise in allen Belangen ernst und lassen wir Dialog, Sachlichkeit und andere Meinungen zu! Denn nur so können wir den Nährboden für eine Zukunft bereiten, auf die man nicht mit Furcht, sondern mit Freude blickt.

Die wahre Krise – Teil 4 – 04.04.2020, 01h01

Der vierte und vielleicht letzte Teil meiner Gedanken zur derzeitigen Krise ist vielleicht der authentischste, weil emotionalste. Er soll ein Fels sein in der wilden Brandung des wuchernden Irrsinns an den Gestaden der Uneinsichtigkeit und der Uneinigkeit.

Ich habe mich damals, Anfang der 90er Jahre gefragt, wie es sein kann, dass in Jugoslawien Familien, die früher in Harmonie koexistiert und sich gegenseitig unterstützt und geschätzt hatten, sich plötzlich feindselig gegenüberstanden. Wie konnte es sein, dass man sich von einem Tag auf den anderen gegenseitig denunzierte und sogar tötete?

In diesen Tagen beginne ich zu verstehen, wie derartiges möglich geworden war.

Angst, Verunsicherung, Verwirrung, Desillusionierung und Manipulation sind Mittel und Faktoren, die das Undenkbare jederzeit möglich machen.

Und so sehe ich Tag für Tag, wie sich Menschen, die sich bis bislang gut verstanden, plötzlich streiten, sich voneinander distanzieren und sogar blockieren und hassen. Doch wo führt dieser Weg hin? Wohl kaum in eine fruchtbare Zukunft, auf die man sich freuen kann.

Zensur, Misstrauen und Überwachung haben Hochkonjunktur und der Meinungskorridor ist mittlerweile so schmal geworden, dass darin keine zwei Leute aneinander vorbei passen. Wie soll der vorgeschriebene Mindestabstand da noch eingehalten werden? Um wieviel bequemer ist da die eigene Filterblase, in der man sich mit den wenigen verbliebenen Gleichgesinnten ständig selbst bestätigt und beweihräuchert! Doch es ist noch viel schlimmer:

Ein regelrechter Wettbewerb des Entfreundens und des Distanzierens findet statt.

Man ist stolz darauf, wenn zwanzig oder mehr ehemalige Begleiter des digitalen Lebensweges sich an einem Tag verabschiedet haben. Wem ist schon bewusst, wieviel an möglichem zukünftigen Dialog damit auf einem Schlag zunichte gemacht worden ist?

Kein Mensch kennt die ganze Wahrheit, doch tendieren wir alle dazu, uns einer Meinung anzuschließen, die uns plausibel erscheint. Aber haben wir zu 100% recht? Im Hinausschreien sind wir alle ja sehr gut, aber wie sieht es aus, wenn uns die Weisheit ihre Worte zuflüstert? Hören wir diese dann überhaupt noch? Was spricht dagegen, dass man die derzeitigen Maßnahmen einhält und trotzdem aber gewisse Dinge hinterfragt?

Die Gleichen nämlich, denen plötzlich auf einmal die älteren Menschen in unserer Gesellschaft wichtig zu sein scheinen, haben gerade wieder Waffenlieferungen im Wert von 1,2 Milliarden Euro genehmigt. Mit diesen Waffen werden garantiert wieder unschuldige Menschen getötet. Sie haben das Gesundheitswesen zum Teil privatisiert, kaputt gespart und damit die schlimme Situation, in der wir uns gerade befinden, erst geschaffen. Sie sind verantwortlich für das Artensterben und die Zerstörung von Natur- und Kulturraum rund um den Globus. Werte werden definiert von Kapitaleignern, Aktionären und Investoren.

Zig Milliarden stellen unsere Regierungen auf einmal zur Verfügung. Woher stammt dieses Geld und wer darf für die Zahlung der Zinsen aufkommen? Im übrigen hat es sich schon herum gesprochen, dass wieder fast ausschließlich die Großen von der staatlichen Unterstützung profitieren werden. Es lohnt sich, sich mal mit Giralgeldschöpfung, Zinseszins und Wertpapierhandel zu beschäftigen. Was hätte man schon vor Jahren mit sinnvollen Investitionen alles leisten können!

Man komme kurz mit ins Baumhaus der realen Visionen und Utopien. Ist es bequem genug? Sehr gut, dann mal aufgepasst! Mit ein paar läppischen Milliarden hätte längst der Welthunger gestoppt und ein gigantisches Friedensprojekt gestartet werden können. Man stelle sich folgendes Szenario einmal kurz bildlich vor: Ein beispielloser Aufruf zu Brieffreundschaften wird gestartet. Millionen Menschen aus Russland, China, Deutschland, den USA und meinetwegen auch aus Swasiland oder Neuseeland schreiben sich in regelmäßigen Abständen, gerne auch digital. Füllfederhalter, Briefpapier und glühende Finger anstatt todbringender Raketensysteme, stationiert und gewartet von gehirngewaschenen und uniform gemachten Soldaten.

Schüler- und Kulturaustausch in einem nie da gewesenen Ausmaß – das nenne ich einen sinnvollen Globalismus!

Einhaltung von Menschenrechten und näher zusammen rücken, ohne dabei die eigene Kultur aufgeben zu müssen. Und das alles von Menschen getragen, nicht von Anteilseignern, Investoren und Global Playern. Begegnung auf Augenhöhe statt Big Business und Shareholder Value!

Bücher wie “Momo” von Michael Ende sollten zur völkerverbindenden Lektüre ernannt werden. “Wolken, Sonne, Leben!” ruft die Hauptprotagonistin in der gleichnamigen Geschichte.
Von Marktkonformität keine Spur!
Es sind die grauen Eminenzen, die uns knechten und uns suggerieren, Krieg wäre eine wichtige Option.
Nein, ist er nicht! Nicht für uns, die wir die Mehrheit der Menschheit ausmachen.

Es wird Zeit aufzustehen und die Willkür weniger Menschen zu beenden.

Nicht in Form einer gewaltsamen Revolution, sondern indem wir endlich lernen, den Wert jedes einzelnen Lebewesens als das zu sehen, was er ist: Ein einmaliges Phänomen, ein Wunder, eine zarte Blume, deren Erhaltung und Pflege jedes Menschens oberste moralische Pflicht sein sollte. Konkret zur Krise möchte ich zum Schluss noch anmerken, dass es an uns allen ist, diese zu bewältigen.

In manchen Punkten mögen wir meilenweit auseinander liegen, in anderen uns dagegen treffen. Man sollte jedoch niemals vergessen, dass hinter dem Gegenüber, egal wie sehr dieses einen mit seiner Meinung auch verärgern oder verstören mag, eines steckt:

Ein Mensch, ein Individuum, ein Lebewesen, das leben möchte wie alle anderen auch.

Der Autor Thomas Weiss ist Jahrgang 1974 und studierte Philosophie an der Universität Wien.

Er lebt vegan und ist leidenschaftlicher Tierrechtsaktivist.

Wir und die Tiere danken es ihm an dieser Stelle nochmals ausdrücklich.

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